Zur Person
Schwester Liliane Juchli war eine der grossen Pflege-Pionierinnen im deutschsprachigen Raum. Sie hat zusammen mit vielen anderen Pflegekräften die Basis für die Professionalisierung der Pflege gelegt. Bekannt wurde der Name Juchli durch das erste umfassende Fachbuch des Pflegeberufes im deutschsprachigen Raum, welches vom Thieme Verlag im Jahr 1971 das erste Mal herausgegeben wurde. Das Fachbuch wurde in acht Auflagen durch Sr. Liliane Juchli ständig weiterentwickelt und ist bis ins Jahr 1998 unter dem Namen «Juchli» erschienen. Heute trägt es den Namen «Thiemes Pflege».
Die Leistung von Sr. Liliane Juchli kann aber nicht nur auf das Krankenpflegebuch reduziert werden.
Sr. Liliane Juchli hat viele andere Bibliografien veröffentlicht, war mehr als 40 Jahre eine Vortragsreisende und Dozentin. Sie hat bis zu ihrem Tod im 87igsten Lebensjahr immer wieder pointiert Stellung zu gesellschaftlichen und berufspolitischen Fragen bezogen.
Durch ihren unermüdlichen Einsatz für die Würde des Menschen und für eine ganzheitliche Sicht der Pflege ist sie zu einem Vorbild für Generationen von Pflegenden geworden.
Lebensdaten
19. Oktober 1933 bis 30. November 2020
Ausbildung
1953 bis 1956 - Ausbildung zur Krankenschwester an der Schwesternschule Theodosianum, Zürich
Ordenseintritt
1956 - Eintritt in den Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz, Institut Ingenbohl, Schweiz
Berufliche Fort-und Weiterbildungen
1964 - Diplomabschluss als Lehrerin der Krankenpflege, Kaderschule des Schweizerischen Roten Kreuzes, Zürich
1978 - Diplomabschluss als Erwachsenenbildnerin, Akademie für Erwachsenenbildung, Luzern
1979 bis 1984 - Schülerin bei Graf Dürckheim, Todtmoos-Rütte, Deutschland
1984 bis 1987 - Gestaltpädagogische Schulung, Prof. A. Höfer, Graz, Österreich
1990 bis 1994 - Logotherapeutische Ausbildung nach Viktor Frankl, Institut für Logotherapie, Deutschland
Tätigkeiten
ab 1956 - 7 Jahre (mit Unterbrüchen) Krankenschwester in verschiedenen Krankenhäusern aller Fachrichtungen
ab 1961 - 10 Jahre Lehrerin für Krankenpflege in Schule, Theorie und Praxis, Aufbau und Entwicklung der klinischen Anleitung und Begleitung (Klinischer Unterricht)
1971 bis 1990 - (mit Unterbrüchen) Mitarbeit an der Kaderschule für Krankenpflege, Zürich und Aarau
ab 1974 - 4 Jahre Leiterin der Schwesternschule am Clara-Spital, Basel
ab 1980 - Eigenständige Tätigkeit in Schulung und Beratung, Kurse und Dozententätigkeit im In- und Ausland, Lebensberatung und seelsorglich-therapeutische Begleitung
ab 1998 - Schulung mit Schwerpunkt Altersbildung und -begleitung
Ehrungen
1997 - Ehrendoktorwürde der theologischen Fakultät der Universität Freiburg, Schweiz
1998 - Ehrung mit der höchsten Auszeichnung (Ehrenring) des Österreichischen Krankenpflegeverbandes
1998 - Hommage im Pflegebereich von deutschen Berufsangehörigen und Verbandsvertretern
1998 - Würdigung des Schweizerischen Berufsverbandes für Krankenpflege
2006 - Jahrespreis für Menschenwürde der Tertianum-Stiftung, Schweiz
2010 - Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
2010 - «Lazarus Ehrenpreis für ihr Lebenswerk», Bad Ischl, Österreich
2017 - Ehrendoktorwürde in Form der goldenen Brosche St. Elisabeth für besondere Verdienste um professionelle Pflegeentwicklung mit internationaler Reichweite. St. Elisabeth Universität für Gesundheitswesen und Sozialarbeit, Bratislava Slowakische Republik.
2017 - Ehrenmitgliedschaft Schweizerischer Verein für Pflegewissenschaft VfP
2018 - Bundesverdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
2019 - Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
2019 - Sonderpreis „PflegerIn des Jahres 2019“ für ihr Lebenswerk, Herz & Mut, Berlin Deutschland